Montag, 2. Januar 2012

Vom A l t j a h r s a b e n d zum N e u j a h r s t a g

  • Nach Altjahrsabend folgt der Neujahrstag, sagt, wünscht, erwartet man...
Etwas Gepflegtes aus einem „Wort zum Sonntag“, z.B.:
„Ermutigungen für 2012

Einen Tag alt ist dieses neue Jahr. Gestern Nacht haben es viele gemeinsam begrüßt mit Feuerwerk und Partys. Und manche allein. Die Silvestergottesdienste waren gut besucht. Andere zogen die Stille vor. Heute ist jeder wieder für sich. Für viele beginnen morgen wieder Alltag und Arbeit.

Ich möchte Ihnen dazu ein paar biblische Ermutigungen mitgeben: (…)“

• Na, danke!

Einblick in meinen Versuch über Neuwörter?
Favoriten der wichtigen, sinnvollen, gelungenen, sozusagen nötigen, also gebrauchsfähigen
Neuwörter:

• „Vollpfosten“. Ich setze es in Gänsefüßchen“ (lateinisch: „signa citationis“), (Näheres nach der nächsten Fotografie desselben), also von einem TV-geprüften Vollpfosten-Darsteller. Ende der Zitation!

• Das ist mir schon wichtiger:
Noch'n Neuwort?
"Whistleblower"

whistleblowing", geht gut durch als "Alarmschlagen". Aber Intellektis wollen sich gerne mit ihren Kreationen selber schmücken, also werden Freunde, Stil- oder Fachkollegen mit Freuden Whistlebower geehrt (deutsch als Nomen geschrieben)

Ein alter Whistblower, den kein Fachler, ob Germanist oder Sprachkritiker, Whistleblower nenne würde, sondern einen im Deutschen selten klugen, auch spitzzüngigen Dichter und Autor und Epigrammatik; na, ihn: den Satiriker und Sprachwitzler und Kinderfreund: E. K.:

Wikipedia blöst-, pardon: bläst und pfeift alle Hörner oder Trillerpfeifen, alle Zeilen für den W.:


• Also von E. K.:
Z. N. J.

"W. b.? W. sch.?"
f. m. a.
S. w. e.:
L. i. i.
l.

(Ich hoffe, Sie können das Epigramm auswendig; da es vollständig zum Zitat nicht freigegeben ist; der Autor ist noch nicht lange genug tot. Der Erbe nicht desinteressiert an Honoraren...)

*

  • Kleine Übung gefällig? Ist das stilecht, befriedigt das Ihr Stilgefühl. Oder regt sich Missfallen?

„So sind sie erzogen. Die Mutter war gläubige Katholikin wie der Vater, ein Arbeiter, der nebenbei als Mesner gearbeitet hat.“

Umgekehrt passt es auch nicht:

So sind sie erzogen. Der Vater war gläubiger Katholik wie die Mutter, eine Arbeiterin, der nebenbei als Mesnerin gearbeitet hat.
Da stimmt nun einiges sachlich nicht!

Der Stil der Autorin Susaanne Stiefel in KONTEXT (vom 1.01.2011) ist ansonsten bestimmt von Ausgewogenheit und Fairnis für Mann und Frau, Mesner und Pastor! (Nur nicht Katholik und Protestant!)


Der gutgemeine, pardon: gutgemeinte Genderismus verstößt doch gegen eienige Stil-Etiketten, ob im alten jahr oder im neuen jahrzehnt.


• Ach, die Weihnachtszeit geht noch weiter. Eigentlich bis zum 2. Februar.
Da können wir mit Mark Twain uns wappnen:

Den können wir uns ans Herzchen legen, so lange die Herzschrittmacher durchhalten:
“Die deutsche Sprache sollte sanft und ehrfurchtsvoll zu den toten Sprachen abgelegt werden, denn nur die Toten haben die Zeit, diese Sprache zu lernen”

Und Twains Weihnachtsbukett, ob mit oder ohne Besuch am PC?

„Bei uns gibt es zum weihnachtlichen Festessen wieder das Gleich wie im vergangenen Jahr … Verwandtschaft."

Oder vom norddeutschen Theodor Storm?

"Und wiedr nahn
die Weihnachtstage!
Gott hilf mir,
dass ich sie ertrage."


• Und/oder was Bäuerliches?

Also:


Bauernregeln: Neujahrsnacht still und klar
deutet auf ein gutes Jahr.

Neujahrstag mit Sonnenschein
lässt das Jahr recht fruchtbar sein.

Neujahrsnacht hell und klar
deutet auf ein reiches Jahr.

Am Neujahrstag kalt und weiß,
wird der Sommer später heiß.

Morgenrot am ersten Tag,
Unwetter bringt und große Plag'.

Wenn's um Neujahr Regen gibt,
oft um Ostern Schnee noch stiebt.

Ein Jahr, das schlecht will sein,
stellt sich schwimmend ein.

Wenn es zu Neujahr schneit, gibt es viele Bienenschwärme.

Anfang und Ende vom Januar
zeigen das Wetter für ein ganzes Jahr.

• Das ist der Weisheit erster Schluss:
Zu oder um oder nach oder vor Neujahr … ist alles möglich!


  • Ach, die Kaiserei, sie war einmal unter dichtem Nebel begraben:

„Der Kaiser hat zum Jahreswechsel unter ausdrücklicher Berufung auf die Jahrhundertwende am Neujahrstage durch eine Ansprache - bei der Fahnenweihe im Zeughaus durch Erlasse in Extraausgaben des "Reichsanzeigers" und des "Armeeverordnungsblattes" eine Reihe von Kundgebungen veranstaltet. Ueber den äußeren Verlauf der Hoffestlichkeiten und der militärischen Akte am Sylvester und am Neujahrstage berichten wir ausführlich im Beiblatt. Der Eindruck des militärischen Gepränges - im Lustgarten und Unter - den Linden litt am Montag ganz erheblich unter dem dichten Nebel, der während des ganzen Tages Berlin in Dämmerung hüllte.“

Zum 31.12: die dradio.de-"Sternzeit“ bietet den Neujahrstern:


• Und unser aller (nicht: Unser Aller) Bundespräsident?

Er lebt und leidet so dahin ... ob der Schläge und Zitate seiner Gegener.

Nöö, das ist ein anderes Thema, ein anderer Event; na, ein anderer Post!

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